Neuapostolische Kirche Gast der ACK Sachsen

Neuapostolische Kirche Gast der ACK Sachsen

Die Neuapostolische Kirche (NAK) ist mit Wirkung vom 16. Oktober 2020 Gast der ACK Sachsen. Bereits im November vergangenen Jahres hatte die Delegiertenkonferenz den Mitgliedskirchen empfohlen, die Neuapostolische Kirche als Gast aufzunehmen, nachdem diese den Antrag dazu gestellt hatte. Alle Mitgliedskirchen haben nun diesem Antrag zugestimmt. Dies wurde der Kirchleitung mit Schreiben vom 16. Oktober mitgeteilt. Die für die Delegiertenkonferenz im November geplante Begrüßung der Vertreter der NAK muss leider Corona-bedingt auf das Frühjahr verschoben werden. Der Vorsitzende der ACK Sachen, Gert Loose, schreibt: „Wir sind uns sicher, dass unser Wirken durch die Mitarbeit der Vertreter der NAK eine wichtige Ergänzung erhält und sehen mit Freude einer gesegneten Zusammenarbeit entgegen.“

Die NAK ist bereits seit April 2019 Gastmitglied der ACK Deutschland.

Die Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschland hat etwa 88.500 Mitglieder, die sich in 440 Gemeinde sammeln. Sie besitzt den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Die regelmäßigen Gespräche zwischen der NAK und der ACK Deutschland reichen bis ins Jahr 2001 zurück, als erste Kontakte auf regionaler Ebene aufgenommen wurden. Dabei wurde deutlich, dass es in der NAK einen Öffnungs- und Wandlungsprozess gegeben hat. 2008 nahm der Vorstand der ACK in Deutschland Gespräche mit der NAK auf. Von der ACK Baden-Württemberg und der NAK wurde dann eine gemeinsame Orientierungshilfe zum Verhältnis der ACK-Kirchen zur NAK veröffentlicht. Auf mehreren Studientagungen, an denen auch das Konfessionskundliche Institut Bensheim, die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen Berlin und das Johann-Adam- Möhler-Institut für Ökumenik beteiligt waren, wurde die ökumenische Zusammenarbeit gefestigt.

In Mitteldeutschland wurde der ökumenische Annäherungsprozess von bislang 8 Begegnungstagungen begleitet, die vom Evangelischen Bund zusammen mit der NAK im Bereich Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen organisiert wurden. Seit 2010 wurden dort intensive theologische Gespräche geführt, u.a. zu den Themen Verkündigung, Apostolizität, Taufe, Konfirmation und Geistempfang, Eschatologie, Seelsorge, Bibelautorität und Trinität. Dabei wurden neben den verschiedenen Traditionen und unterschiedlichen Sichtweisen auch die breite gemeinsame christliche Basis deutlich, die die Neuapostolische Kirche mit anderen christlichen Kirchen verbindet.

2011 beschloss die Mitgliederversammlung der ACK in Deutschland, in offizielle theologische Gespräche mit der NAK einzutreten. Die ökumenische Öffnung der NAK wurde nachhaltig unterstützt durch die Herausgabe des NAK-Katechismus im Dezember 2012. Das dort beschriebene Kirchenverständnis macht deutlich, dass sich die NAK den Glaubensbekenntnissen der Alten Kirche verpflichtet fühlt und die ökumenische Zusammenarbeit mit anderen Kirchen als wichtige Aufgabe betrachtet.

Im Jahr 2013 hatte die Mitgliederversammlung der ACK die Ergebnisse des Dialogs entgegengenommen und eine Phase der „Kommunikation und der Reflexion, ggf. der Kooperation“ beschlossen. 2015 wurde die ursprünglich für Baden-Württemberg verfasste gemeinsame Orientierungshilfe überarbeitet und von der ACK auf Bundesebene gemeinsam mit der NAK unter dem Titel „Schritte aufeinander zu“ veröffentlicht. In mehreren regionalen sowie lokalen ACKs ist die NAK bereits Gastmitglied, in einigen lokalen ACKs ist sie auch Vollmitglied.